Geld statt Sicherheit

Zoom, DAS Videokonferenztool der Pandemie, bietet zur Vermeidung einer Klage Geld für mangelnde Sicherheit und ungeschützte Privatsphäre. 85 Mio US$ ist der Deal dem Konzern wert. Unsere Warnungen vor diesem Dienst waren wohl berechtigt.

In den USA haben eine Reihe von Nutzern Klagen gegen Zoom vorbereitet, weil sie ihre Sicherheit, die Vertraulichkeit der Kommunikation und den Schutz ihrer Privatsphäre verletzt sahen (wir berichteten). Jetzt wurde ein Abkommen zwischen Nutzern und Zoom vorläufig vom Gericht genehmigt, bei dem Zoom 85 Mio $ bereitstellt, um jeden US-Amerikaner, der diesen Dienst zwischen April 2016 und Juli 2021 genutzt hat, entschädigen zu können. Der Anspruch muss wohl individuell vorgetragen werden durch Abonnements oder Nutzungsnachweise.

Zoom vermeidet damit ein Schuldanerkenntnis oder gar eine gerichtliche Schuldfeststellung. So etwas nennt man Freikauf von gesetzlichen Verpflichtungen. Und es zeigt sehr klar, dass unsere Warnungen vor der Nutzung dieses Dienstes aus Sicherheits- wie Datenschutzgründen offensichtlich gerechtfertigt waren. Denn wer sich nichts vorzuwerfen hat, muss sich auch nicht freikaufen. Aber in Europa gibt es ja inzwischen deutlich bessere Alternativen, wie BigBlueButton auf diversen sicheren Plattformen oder Jitsi. Selbst Signal kann eine gute Alternative im kleineren Kreis sein. Mit der Hostsharing eG zusammen bieten wir z,B. BBB als CoopConf an.