Digi-Konferenz-Update

Im Juli 2020 kamen die ersten Hinweise der Berliner Datenschutzbeauftragten zu Videokonferenzen und Datenschutz. Jetzt kam das Update: Es hat sich leider bei den Großen nichts geändert - sie arbeiten immer noch rechtswidrig.

Am 3.7.2020 wurde die Videokonferenzampel der Berliner Datenschutzbeaufztragten vorgestellt. Am 18.2.2021 kam das Update mit einer guten und einer schlechten Nachricht. Die gute zuerst:
Es gibt inzwischen ausreichend rechtssichere europäische Angebote.
Deshalb muss niemand mehr auf rechtswidrige Angebote ausweichen. Denn das ist die schlechte Nachricht:
Bei den US-Konzernen hat sich beim Datenschutz ausser Kosmetik nichts geändert.
Obwohl bei den Dokumenten (Datenschutzerklärung und ähnlich biegsames Schriftwerk) kräftig nachgebessert wurde, hat sich am Kern der Kritik mit dem substanziell mangelhaften Datenschutz nichts geändert. Ausspähfunktionen, Serverstandorte in den USA und durchgehende Intransparenz kennzeichnen diese Konferenzsysteme als ungenügend, selbst wenn sie von deutschen Telekommunikationsunternehmen betrieben werden. Und damit steht die Ampel für diese System auf ROT.

Da bei unseren Anfragen zu den rechtssicheren Alternativen immer wieder das Argument aufschlägt, diese Lösungen seine instabil und nur für ganz kleine Konferenzen geeignet, können wir das Gegenteil beweisen. Aus der Not heraus haben wir im Herbst 2020 mit der hostsharing eG ein rechtskonformes System auf der Basis von BigBlueButton auf virtuelle Serverbeine gestellt. Darauf wurden schon Konferenzen mit bis zu 170 Audio-Teilnehmern und 40 Videoteilnehmern gleichzeitig abgehalten, ohne dass technische Probleme auftraten. Mit Videostreaming lässt sich die Zahl der Zuseher sogar ins fast Unendliche steigern. Für eine wirklich effiziente und erfolgreiche Videokonferenz also eine hervorragende Grundlage. Wer also einen Konferenzserver selbst betreiben oder nur eine einzelne Konferenz mieten will - es gibt genügend technisch ausgereifte und rechtskonforme Lösungen.